Ture Rangström (1884−1947)

Drei Gedichte von O J Bierbaum

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1. Des Narren Nachtlied
2. Lied in der Nacht
3. Des Narren Regenlied

  • Year of composition: 1904
  • Work category: Voice and piano
  • Text author: O J Bierbaum
  • Duration: Approx. 5-10 min

Examples of printed editions

Wilhelm Hansen 14220

Description of work

1. Mit Humor E major 6/8, E minor 2/4, E minor 6/8
2. E minor 4/4 (C)
3. F-sharp minor 4/4 (C)

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Libretto/text

1. In der Nacht, in der Nach, heididel dumdei! Sing, sing süsse Geige und lache Schalmei! In der Nach giebts Wunderwerk mancherlei. Wollt ihr eins hören?

O Sterne, o Stille, o mindliche Pracht! Wer hat in den tieftiefen Wald mich gebracht! An den schwarzen See, in der schaurigen Nacht? Kalt wehen die Winde!

Krank bin ich und müde, und hier steh ich nackt. Zwei Arme haben mich rauh gepackt. Es hämmern die Spechte in grässlichem Takt, da lieg ich am Boden.

Zwei Männern in Larven sind über mich her; sie graben mich ein. Die Erde ist schwer. Des Windes Wehen hör ich nicht mehr. All, Alles ist stille.

2. Strassen hin und Strassen her wandr´ ich in der Nacht, bin aus Träumen dumpf und schwer schluchzend aufgewacht. Trähnen, Sehnen, Lust und Schmerz. Ach, wohin treibt mich mein Herz?

Steht ein Haus in Grün gebaut draussen vor der Stadt, wo der Fluss mit leisem Laut sein Geströme hat. Blüten hüten dich es ein. Dort möcht ich zu Gaste sein.

3. Regenöde, regenöde. Himmel, Land und See. All mein Lust ist Last geworden, und mein Herz thut weh.

Graugespinstig hält ein Nebel alles Sein in Haft; Weher Mut weint in die Weiten, krank ist jede Kraft.

Die Prinzessin sitzt im Turme, Ihre Harfe klingt, und ich hör, wie ihre Seele müde Sehnsucht singt.

Regenöde, regenöde. Himmel, Land und See. All mein Lust ist Last geworden, und das Herz thut weh.